Da tanzen ja die Würmer!

Heute werden wir Würmer mit Wackelpudding zubereiten.

Aber warum erzählen wir euch das hier eigentlich? Wir, die Hüterinnen und Hüter haben ein lustiges Spiel aus der App „Die Stimmen der Dinge“ ausprobiert. Doch wie kam es eigentlich zu diesen seltsamen Wurm-Gläsern? Ganz einfach: Bei unserem Treffen der Hüterinnen und Hüter im September hatten wir spontan Lust auf eine kleine Party – super, dass uns die App dafür das passende Spiel bereithält:

Das Spiel „Party im Glas“! Dabei lernt ihr Lina, den mysteriösen Medina-Wurm aus der Wunderkammer in den Franckeschen Stiftungen kennen und helft dabei, ihre Erinnerung zurückzuholen…

Doch nun noch einmal zu der spannenden Geschichte vom Wurm namens Lina, der hier bei unserem Treffen der Hüterinnen und Hüter eine so große Rolle gespielt hat: Der „Malabarische Nerven-Wurm“ – wie er ganz offiziell heißt, wurde von Samuel Benjamin Knoll (1705–1767), einem Arzt, nach Halle geschickt. Der Mediziner befand sich zu dem damaligen Zeitpunkt auf einer Mission in Indien um den Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu helfen. So auch einem Jungen, der einen seltsamen Mitbewohner in seinem Körper zu haben schien – einen Wurm!

Beinahe einen Meter lang, hatte er es sich im Beim des Jungen bequem gemacht – verrückt oder? Dabei war der Medinawurm wahrscheinlich über sehr schmutziges Trinkwasser in den Körper gelangt und dann durch das Gewebe ins Bein gewandert. Doch der Junge hatte großes Glück denn Der Missionsarzt Knoll konnte ihm diesen ungebetenen Gast aus dem Bein herausoperieren – wie aufregend, oder? Der dünne Wurm wurde anschließend in ein Glas mit Flüssigkeit gesteckt, die den Körper des Tieres konserviert, also haltbar macht. Somit konnten auch die Menschen in den Franckeschen Stiftungen den Wurm begutachten und das sogar bis zum heutigen Tag.

Der Medinawurm. Bildrechte: Franckesche Stiftungen zu Halle/ Klaus E. Götz

Falls ihr euch fragt, wie diese und andere sensationielle Nachrichten damals eigentlich an die Menschen in Halle geraten sind, hier eine einfache Erklärung: Im Jahr 1741 gab es auch in der Stadt Halle schon moderne Medien, etwa Zeitungen und Zeitschriften. Damals hieß die in den Franckeschen Stiftungen herausgegebene Zeitschrift „Hallesche Berichte“ und berichtete über die Mission des Arztes in Indien.

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